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Ich stolperte, stürzte fast und rannte weiter. Ich glaubte nicht, dass ich jemals in meinem Leben schon so schnell gerannt war. Für einen kurzen Moment war ich dankbar dafür, dass meine Mutter mich schon mit 7 Jahren zum Leichtathletik geschickt hatte, was bedeutete, dass ich von klein auf Sprint trainiert hatte. Diese Dankbarkeit hielt genau so lange, bis ich ihn vor meinem Auto erblickte. Fast wäre ich gegen ihn gerannt, doch ich konnte noch gerade so stoppen. Meine neu gewonnene Ruhe war sofort wieder dahin und die Panik kam wieder in mir auf. Bei seinen Worten ging ich langsam ein paar Schritte zurück, ohne etwas zu erwidern. Ich blickte die Straße herunter, in der Hoffnung, dass vielleicht ein Auto vorbeikommen würde, aber zu dieser Zeit war das unwahrscheinlich. Gerade deshalb war ich ja hergekommen - weil hier nie jemand vorbeikam.
Ich blickte wieder zurück zu Kol und starrte ihn an. Meine Finger verkrampften sich in dem Autoschlüssel und ich merkte, wie meine Hände zitterten.
"Was willst du von mir?" Fragte ich und bemühte mich, meine Stimme fest klingen zu lassen. Ich biss mir auf die Unterlippe, wobei ich ihn ganz genau beobachtete, ängstlich vor der nächsten Bewegung, die er machen würde.

Zugegeben, sie war nicht ganz langsam für einen Menschen. Trotzdem hatte sie gegen einen 1000 Jahre alte Vampir kein Chance.
Er hatte zuckte nichtmal, als sie drohte, gegen ihn zu prallen, denn auch das hätte ihm nicht das Geringste ausgemacht.
Er hörte genau, wie ihr Puls wieder an Fahrt aufnahm und würde am liebsten anfangen wie ein Mädchen zu kichern, so viel Spaß machte ihm das Ganze gerade.
Er ließ sie zurückweichen ohne ihr zu folgen und auch, dass sie sich ängstlich nach Hilfe umsah, ließ er geschehen und bedachte es nur mit einem beiläufigen "Hier kommt um diese Zeit keiner lang. Kannst du vergessen."
Wie er sich an ihr Auto lehnte, wirkte schon beinahe gelangweilt, obwohl er alles andere als das war.
Als sie schließlich ein paar zittrige Worte über die Lippen brachte, seufzte er wieder leise auf.
"Liebes, ich will genau das hier. Dich erschrecken. Dir Angst machen. Klappt doch ganz gut oder?" Dabei flippte er fröhlich die Augenbrauen.
"Was glaubst du denn? Dass ich dir das Blut aussaugen und dich hier auf der Straße liegen lassen könnte?" Er sah sie einen Moment lang an ohne zu blinzeln oder auch nur mit der Winper zu zucken.
In der nächsten Sekunde stnd er wieder vor ihn und strich ihr die Haare zurück. "So vielleicht?" Dann beugte er sich zu ihr herunter, so dass sie seinen kühlen Atem an ihrem Hals spüren konnte. Er biss jedoch nicht zu, sondern verharrte einfach einen Augenblick in dieser Pose.

Bei seinen Worten, dass hier um diese Zeit keiner langkommen würde, sah ich noch einmal hoffnungsvoll zur Straße. Ich wünschte mir gerade nichts mehr, als dass ein Auto vorbeikam und ihm das Gegenteil bewies, aber natürlich war das nicht der Fall.
Ich wandte ihm sofort wieder den Blick zu, als er sich bewegte, aber er lehnte sich nur gegen mein Auto. Er sah gelangweilt aus. Ich hoffte, dass er bald genug hiervon hatte, doch seine nächsten Worten machten mir klar, dass er das Ganze zumindest etwas genoss. Ich schluckte und erwiderte seinen Blick.
Bei seiner Frage fuhr es mir kalt den Rücken hinunter. Ja, genau das könnte ich erwarten. Genau das war, wovor ich Angst hatte. Obwohl ich das Ganze hier noch nicht wirklich wahrhaben wollte. Stand mir gerade wirklich ein Vampir gegenüber, oder spielte mir mein Verstand doch nur einen Streich? So sehr ich mir das auch wünschte, ich wusste, dass das was gerade passierte real war.
Ich sog zwischen den Zähnen die Luft ein, als er plötzlich vor mir stand. Als er sich dann zu mir herunter beugte ging mein Atem schneller und ich hörte in meinen Ohren das Blut rauschen, unfähig mich zu bewegen.

Ja, das konnte er sich denken, dass sie sich das wünschte, aber das Leben war nunmal kein Wunschkonzert.
Wenn sie wüsste, dass er tatsächlich gar nicht vorhatte, ihr irgendetwas anzutun, wäre sie wohl wesentlich ruhiger, trotz der ganzen Spielchen. Aber dann wäre es ja auch nur halb so lustig.
Normalerweise müsste sie ihm langsam aber sicher leid tun, aber so war er nicht. Mitleid und Mitgefühl waren nicht sein Ding. Er hatte seinen Spaß, wenn andere litten.
Das war ihm auch deutlich anzusehen, während er sie von oben bis unten musterte und ihre Körpersprache auf sich wirken ließ.
Er wusste, dass sie fürchtete er könnte sie töten, seit er ihr sein wahres Ich gezeigt hatte und es wäre das leichteste für ihn. Aber es wäre auch langweilig. Sein Bruder wäre so. Klaus hatte Spaß am Töten, er hatte Spaß an Spielchen.
Als er jetzt so dicht vor ihr stand und ihren köstlichen Duft einsog, spürte er, wie ihr Körper quasi versteinerte und sie sich nicht mehr regte, nichtmal zu atmen schien sie noch.
"Du sprichst nicht viel oder?" hauchte er ihr ins Ohr. Nantürlich nicht, die Situation war nicht gerade die, in der man ein fröhliches Plauderstündchen hielt. Doch dann hatte er genug. Er zog sich ein Stück zurück und sah sie an.
"Ich hab nicht vor dir was zu tun. Wenn du es genau wissen willst, ich hab vorhin schon einen Snack gehabt und das ist dein Glück. Jedenfalls für heute. Also... kannst du wieder atmen und aufhören zu gucken wie ein Reh bei Gewitter. Ok?"
Jetzt klang er beinahe, als würde er mit einer Freundin reden und als gäbe es nicht den geringsten Anlass zur Besorgnis.

Seine Worte verwirrten mich. Als er wieder zurückwich, atmete ich auf und erwiderte seinen Blick. Er hatte nicht vor, mir was zu tun? Ich zog mich vorsichtshalber noch einen Schritt zurück. Wieso sollte ich ihm glauben? Ich wusste nicht, ob Vampire ihr Wort hielten. Ich kannte keine Vampire, es gab keine Vampire. Zumindest hatte ich das gedacht.
Wenn mir noch vor einer halben Stunde jemand erzählt hätte, es würde Vampire geben, dann hätte ich lauthals angefangen zu lachen.
Ich hatte das Gefühl, dass er eine Antwort von mir erwartete. "Okay.." Meinte ich leise. Ich ließ meinen Autoschlüssel zurück in die Jackentasche gleiten, während ich meinen Blick nicht von ihm ließ. Natürlich hatte ich immernoch Angst, aber seine Worten hatten mir etwas davon genommen und ich war entspannter, wenn auch noch sehr misstrauisch. Ich hielt die Distanz zwischen uns, obwohl ich wusste, dass er sie in weniger als einer Sekunde überbrücken könnte, das hatte ich eben schon erlebt.
Trotzdem wurde ich plötzlich neugierig und stellte ihm eine Frage, die mir gerade durch den Kopf ging. "Gibt es... Gibt es noch mehr von dir hier in der Stadt?"
Dann dachte ich aber, dass ich die Antwort gar nicht wissen wollte. Was, wenn sie ja lautete?

Er hatte sie verwirrt, das konnte er deutlich erkennen. Sie war immernoch ängstlich, aber vorwiegend war sie jetzt verwirrt.
Er konnte die Fragezeichen über ihrem Kopf förmlich sehen.
Nein, Vampire hielten nicht zwangsläufig ihr Wort, darauf sollte sie sich besser nicht verlassen, aber zumindest jetzt würde er es nicht brechen.
Bei ihrem leisen OK musste er schmunzeln. Natürlich blieben ihr die Worte immernoch ein wenig im Hals stecken. Allerdings wohl nicht so sehr wie er geacht hatte, denn statt einfach so schnell es ging zu verschwinden, wie er es erwartet hatte, stellte sie ihm eine Frage. Das irritierte ihn einen Moment lang, aber dann sagte er: "Ja, allerdings. Meine Familie zum Beispiel. Und denen möchtest du genausowenig begegnen wie mir. Vielleicht sogar weniger. Aber es gibt auch welche, die weniger unangenehm sind."
Das war sicher nicht die Antwort, die sie gerne gehört hätte, aber die Wahrheit.
Als er das gesagt hatte, überlegte er einen Augenblick lang, ob er sie jetzt manipulieren sollte, damit sie alles vergaß, aber eigentlich... warum denn? Dass es Vampire in der Stadt gab war kein Geheimnis, sollte sie es doch jemandem erzählen. Und er hatte ihr nichts getan. Deshalb sagte er nur: "Ich würde vorschlagen, du gehst jetzt erstmal ins Bett. Du scheinst mir ein wenig durcheinander zu sein Liebes." Dabei wendete er sich schon zum Gehen, doch bevor er über die Brücke verschwand, drehte er sich nochmal um und fügte zwinkernd hinzu: "Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Ich würde mich freuen." Und bevor sie noch irgendwas erwidern konnte, war er wirklich verschwunden.
// Schlafenszeit für heute und übers WE nicht da. Ich hoffe die liebe Lauren erholt sich gut ;) Schlaf gut!!

Ich merkte, dass meine Frage ihn leicht aus dem Konzept brachte. Er hatte wohl nicht erwartet, dass ich etwas darüber wissen wollte. Und eigentlich wollte ich es ja auch gar nicht wissen. Seine Antwort bestätigte mir dann, dass ich lieber nicht gefragt hätte. Ich schluckte und erwiderte nichts. Was sollte ich auch dazu sagen? Ich war mir ziemlich sicher, dass ihm bewusst war, dass diese Antwort nicht das gewesen war, was ich gehofft hatte zu hören.
Bei seinen nächsten Worten, biss ich mir leicht auf die Unterlippe und sah zu, wie er sich umdrehte und ging. Kurz bevor er dann über die Brücke verschwand, wandte er sich aber noch einmal um, und einen Moment hatte ich Angst, dass er es sich doch anders überlegt hatte mich einfach so gehen zu lassen - aber seine Worte drückten glücklicherweise etwas ganz anderes aus. Bevor ich etwas erwidern konnte, war er auch schon verschwunden. Ich stand eine Weile da und sah ihn die Richtung, in der er verschwunden war - dann beeilte ich mich zu meinem Auto zu gehen. Während ich den Schlüssel ins Schloss steckte, merkte ich, wie meine Hände zitterten.
Als ich endlich im Wagen saß, startete ich den Motor und fuhr in die entgegengesetzte Richtung als die, in die er gegangen war.
// Okay - Hat Spaß gemacht, bis dann und gute Nacht! :)

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