Da hatte sie zweifellos recht, Jer hatte einfach schon mehr erlebt als 10 Menschen zusammen und dabei war er noch nichtmal 18. Doch das war eindeutig ein anderes Thema und ich sah ebenfalls dem Chaos zu, dass diese Mikaelson-Zicke da veranstaltete - sie konnte noch so ein scharfes Gerät sein, ihr Charakter machte sie dermaßen hässlich, dass ich das Theater um sie überhaupt nicht verstand. Doch offensichtlich schien Damon ja drauf abzufahren.
"Solange er uns in Ruhe lässt, ist mir alles recht."
In der Zwischenzeit hatten wir was bestellt, ich hob mein Glas an, ließ es leise an Cares Glas klirren und nahm einen Schluck, der Whiskey brannte mir in der Kehle, doch ich mochte diesen Geschmack und mir fiel ein, was ich noch mochte, also antwortete ich:"Selbst wenn Bon grade nicht so fit im Zaubern ist, sie wird dort schon allein rauskommen. Sie ist ein großes Mädchen und hats ja auch ohne uns dort hin geschafft."
Sachte grinste ich Care an, denn bei ihr war es manchmal ein schmaler Grat zum Schmollen. Doch ich ließ mich garnicht beirren und strich ihr die Haare über die Schulter.
"Wir können nicht immer auf alle aufpassen. Und wir sollten auch mal an uns denken." Man konnte mein unterdrücktes Schmunzeln wohl aus meiner Stimme hören....

Ich verstand das Theater um Rebekah genauso wenig, immerhin fand ich sie total scheiße. Aber offenbar fuhren manche Männer wohl auf sie ab, jedenfalls erntete sie ne Menge Blicke hier im Grill.
Wahrscheinlich auch weil sie die Unnahbare spielte. Die Blicke, die Rebekah Matt zu warf entgingen mir nicht und sie gefielen mir auch nicht. Ich wollte nicht, dass Matt mit dieser Schnepfe rumhing, außerdem war sie gefährlich, Matt sollte sich an die ungefährlichen, menschlichen Mädchen halten. Vielleicht sollte ich doch versuchen ihn wieder mit Elena zusammen zu bekommen, dann wäre sie auch weg von den Salvatores.
Ach was dachte ich denn da? Das würde sowieso nicht funktionieren.
Tylers Annäherungsversuche gingen natürlich nicht spurlos an mir vorbei, jedoch fühlte ich mich immer noch nicht so recht wohl. Aber er hatte schon recht, Bonnie war ein starkes Mädchen und Damon würde ihr sicherlich nichts tun.
Ich trank mein Glas aus und schob mich vom Hocker. "Was hast du denn noch so vor? Wir könnten ins Kino? Oder in den Zoo? Das ist heute Mitternachtstieregucken?!?!?" Ich war mir nicht sicher wie viel Bock er darauf hatte, aber wir konnten auch unmöglich immer nur wie die Tiere übereinander herfallen wenn wir uns sahen.

Während Care so ihren Gedanken nachhin, überlegte ich fieberhaft, wie ich mich diesmal nicht so animalisch auf sie stürzen könnte. Immerhin mochte ich Care ja noch mehr als auf diese Weise.
Nach einer Weile, und ich war zu keinem Ergebnis gekommen, sah ich sie wieder an und der Ausdruck in ihrem Gesicht wurde zu grüblerisch.
"Care? Woran denkst du? Machst du schon wieder wahnwitzige Pläne??"
Ich kannte sie ja immerhin und ich ahnte schon, dass es wohl was mit einem der Menschen in unserem Umfeld zu tun haben musste. Vermutlich wieder Elena.
Doch dann schob Care sich vom Hocker und anscheinend hatte sie meine Gedanken gelesen, denn ihre Vorschläge waren alle weit entfernt von unseren Betten... oder Teppichen... oder...
"Äh, was? Zoo? Echt? Ich war dort schon ewig nicht mehr."
Schulterzuckend gab ich nach und meinte: "Klar, warum nicht. Lass uns losgehen."
Ich ging schnell an die Bar, zahlte und ging wieder zu Care.
"Kannst du dich denn losreißen oder willst du Bonnie mitnehmen?"
Natürlich war das ein Scherz, aber den würde Care auch als solchen verstehen.

"Ich mach keine wahnwitzigen Pläne. Ich hab nur überlegt wie ich Matt vor dieser miesen Blutschlampe bewahre." Mir gefiel der Gedanke einfach nicht, dass sich dieses Miststück zu sehr in unsere Kreise einmischte. Ich wollte das sie verschwand und ihre ganze Sippe mitnahm.
Ich nickte ihm ernst zu, denn das mit dem Zoo meinte ich auch so. "Ja klar, wir müssen auch mal was unternehmen was Paare eben so unternehmen. Sonst haben wir uns bald nichts mehr zu erzählen!" Oder wir würden uns satt sehen, wobei, ich dachte nicht, dass es jemals soweit kommen konnte.
Aber vielleicht tat etwas Normalität auch ganz gut, bei dem ganzen Mist, der hier passierte.
Ich lachte und schüttelte den Kopf. "Wenn sie was mit Damon anfangen will, werde ich sie nicht aufhalten. Ich werde ihr nur hinterher sagen, dass ich es doch gesagt habe und dass ich immer recht habe!" Diese Genugtuung musste ich mir dann geben, ich wusste ja nicht welche Richtung das Gespräch dahinten eingeschlagen hatte.
"Also gehen wir?" Ich nahm seine Hand und verließ mit ihm den Grill.